Hallo liebe Gartenfreunde,
im heutigen Beitrag geht es um den Dünger für Gemüse und alle anderen Pflanzen im Garten.
Man kann Gemüsedünger online kaufen aber auch selber machen.
Mit einem Dünger werden Nährstoffe in die Pflanzen gebracht, wenn der Boden nicht genug von den benötigten Stoffen von Natur aus besitzt oder die Pflanzen besondere Ansprüche an die Nährstoffversorgung stellen. In der Landwirtschaft werden Düngemittel gezielt eingesetzt, um den Ertrag von Nutzpflanzen zu steigern. Vor allem Salze sind im Dünger von Bedeutung, denn diese werden für den Aufbau von Eiweißen, Enzymen oder Chlorophyll von den Pflanzen benötigt.
Welche Arten von Dünger gibt es?
Die wichtigste Unterscheidung bei Dünger findet nach der Art statt, in der der düngende Stoff gebunden ist.
Es gibt:
1) mineralischen Dünger
Mineraldünger enthält vor allem Salze als Rohstoffe und wird häufig in der Landwirtschaft eingesetzt. Da der hiesige Boden sehr stickstoffarm ist, muss häufig mit stickstoffhaltigen Salzen gedüngt werden. Stickstoff findet sich chemisch gebunden vor allem in Nitraten, wie zum Beispiel bei Ammoniumnitrat. Aber auch Phosphor, Kalium, Kalk und Magnesium sind in mineralischen Düngern enthalten.
Werden Pflanzen ausreichend gedüngt, wachsen sie schneller und geben größere Ernteerträge. Mineralische Dünger werden als Granulat, Pulver oder Flüssigdünger angeboten und lassen sich noch einmal in Gruppen einteilen:
- Stickstoffdünger
- Phosphatdünger
- Kalidünger
- Kalk- und Magnesiumdünger
- Mehrstoffdünger
2) organischen Dünger
Organische Dünger stammen normalerweise aus tierischen oder pflanzlichen Quellen, aber es gibt auch synthetisch hergestellte organische Dünger. Es handelt sich in der Regel um Abfallstoffe aus der Landwirtschaft, die durch Bodentiere und Mikroorganismen in nährstoffreichen Humus umgewandelt werden. Auch Kompost aus dem eigenen Garten gehört zu dieser Düngerart. Im Gartenkompost wirkt der Fäulnisprozess auf die Abfälle ein und wandelt sie innerhalb eines Jahres zu einem humusreichen Dünger um.
In unserem Haushalt z.B sammeln wir alles kompostierbare in einem Thermokomposter.
Wie der Komposter aussieht zeigt das Video das ich gerade in den Bloggergarten Youtube Kanal hochgeladen habe.
Organische Dünger entfalten ihre Wirkung langzeitiger und enthalten deutlich weniger Spurenelemente als die Mineraldünger. Im ökologischen Landbau finden sich aber weniger Rückstände im Gemüse als beim mineralischen Dünger. Im privaten Gartenanbau spielen ertragreiche Ernten eine eher untergeordnete Rolle, daher finden sich hier vor allem die organischen Dünger. Beispiele sind: Kompost, Gülle, Guano, Mist und Pflanzenjauchen.
Dünger selbst preiswert herstellen: so gelingt es Ihnen
Die Herstellung des eigenen Düngers macht in jedem Garten Sinn, denn dort fallen Abfälle regelmäßig an und gleichzeitig ist der Bedarf gegeben. Selber Dünger herzustellen ist auch aus Kostengründen sinnvoll, denn regelmäßige Nährstoffgaben an unterschiedliche Pflanzenbedürfnisse angepasst, kosten langfristig viel Geld. Dazu ist der eigene Dünger ohne synthetische Zusätze und muss nicht aufwendig produziert und transportiert werden.
Die Herstellung des eigenen Düngers gelingt kinderleicht
und mit wenigen Handgriffen sind die Pflanzen im eigenen Garten bestens versorgt und geschützt.
a) Brennnesseljauche ist ein prima Pflanzendünger und vertreibt zudem Schädlinge wie Blattläuse. In einem Gefäß aus Kunststoff oder Holz (kein Metall) 1 kg frische Brennnesseln mit 10 l Regen- oder Brunnenwasser übergießen und luftdicht verschließen. Bereits nach 1-2 Tagen beginnt der Gärprozess und ist spätestens nach 20 Tagen abgeschlossen. Ist kein Schaum mehr zu sehen, ist die Jauche fertig und kann im Verhältnis 1:10 eingesetzt werden. Frisch angesetzte, noch unvergorene Brennnesseljauche vertreibt Blattläuse. Dafür die Flüssigkeit direkt auf die Pflanzen sprühen.
b) Kaffeesatz kann mit etwas Wasser vermischt werden und alle zwei Wochen im Gießwasser wie ein Flüssigdünger verwendet werden. In ihm finden sich reichlich Phosphor, Kalium, Stickstoff und weitere Mineralstoffe, die von den Pflanzen benötigt werden. Der natürliche Dünger kann auch in Pulverform unter die Blumenerde gegeben werden.
c) In Eierschalen findet man nicht nur 90% Kalk, sondern auch Mikronährstoffe wie Fluor, Eisen, Phosphor und Kupfer. Bei nicht ausreichend kalkhaltigem Leitungswasser einfach zermahlene Eierschalen ins Gießwasser geben und damit wie gewohnt gießen.
Übrigens eignen sich auch andere Rohstoffe aus dem Haushalt für den eigenen Dünger, wie zum Beispiel:
- schwarzer Tee als Flüssigdünger
- Ascheabfälle aus dem Pelletofen als Streudünger
- kleingeschnittene Bananenschalen als Rosendünger
- abgestandenes Bier im Gießwasser
Eure Erfahrungen mit selbstgemachten Dünger
Ich hoffe der Beitrag hat euch ein wenig inspiriert. Wenn Ihr nun selber Dünger machen wollt dann würde ich mich freuen wenn ihr über eure Erfahrungen mit dem selbstgemachten Dünger einen Kommentar postet.
Grüße und immer schöne Pflanzen.
Lothar
Lieber Lothar,
Ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht mit Kompost und Bokashi. Ich habe von einem Demeter Landwirt gehört, dass die Felder in Deutschland so stark gedüngt sind, dass mittlerweile schon chronisch zu viel Stickstoff im Boden ist. Scheinbar ist das ein allgemeines Problem in unserer Gartenkultur, denn laut ihm kommen gerade deshalb so viele Schädlinge. Wäre also eine Überlegung Wert, den Dünger für eine Saison komplett weg zu lassen und abzuwarten, was passiert.
Viele Grüße, Izabella